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DIE LINKE sieht in Sachsen gesellschaftliche Mehrheit für längeres gemeinsames Lernen / jetzt Schulgesetz ändern!

Erstellt am: 13 Mai, 2016 | Kommentieren

Kinder fördern

Zur heutigen Anhörung im Landtagsauschuss für Schule und Sport zum Thema längeres gemeinsames Lernen in Sachsen erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag, Cornelia Falken:

Wer in Sachsen für eine Aufnahme des längeren gemeinsamen Lernens ins Schulgesetz plädiert, wie DIE LINKE das in einem Antrag tut (Parlaments-Drucksache 6/4779), der begibt sich auf ein vermintes Gelände.

Schon die Erörterung der Gründe, die für oder gegen das gegliederte Bildungswesen sprechen, wird als ideologisch verworfen. Das hat auch die heutige Anhörung im Schulausschuss gezeigt.

Die Vorwürfe reichen von der Wiedereinführung der DDR-Einheitsschule bis hin zur Behinderung von leistungsstarken Schülerinnen und Schülern und angeblich mangelnden individuellen Förderung. Doch den Strukturkonservativen bläst der Wind mittlerweile ins Gesicht.

Während die Staatsregierung und die Vertreter von Sächsischem Lehrerverband und Philologenverband lediglich ihren Besitzstand wahren wollen und deshalb jegliche Modernisierung von Schulstrukturen ablehnen, haben andere Bundesländer diese strukturkonservative Sichtweise hinter sich gelassen und das unabhängig von der Parteizugehörigkeit. Baden-Württemberg, Berlin und Thüringen praktizieren das längere gemeinsame Lernen. Sie können sich dabei auf den Elternwillen berufen.

Bundesweit, so ein Sachverständiger in der Anhörung, votiert eine überwiegende Mehrheit der Eltern für ein längeres gemeinsames Lernen. In Sachsen haben das die Bürger-Foren zum Schulgesetzentwurf gezeigt. Der Vorsitzende des Landeselternrates hat in der Anhörung den Wunsch von Eltern und ihren Kindern nach einem längeren gemeinsamen Unterricht bekräftigt. Hinzu kommt, dass auch in der Wirtschaft der Ruf lauter wird, das Gymnasium erst ab Klasse acht einzuführen. Deren Vertreter in der Anhörung machen sich Sorgen um die Gewinnung von qualifizierten Fachkräften. Beides – den Willen der Eltern und den der Wirtschaft – sollte das Kultusministerium nicht ignorieren.

Für DIE LINKE erscheint es deshalb dringend geboten, das Modernisierungsdefizit im sächsischen Schulwesen zu beseitigen: Andere Staaten haben das gegliederte Schulwesen längst durch „integrierte Systeme“ ersetzt; die meisten Staaten weltweit arbeiten erst ab der Sekundarstufe II mit Formen der äußeren Differenzierung. Wenn in Sachsen schon nicht flächendeckend, dann wenigstens eine „optionale“ Regelung für die Schulträger, Pädagogen, Eltern und Schülerinnen und Schüler, die sich auf den Weg zur Gemeinschaftsschule begeben wollen. Soviel demokratischer Gestaltungswille muss in Sachsen möglich sein.

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