Fremdsprache auslosen – das Recht auf Selbstbestimmung bleibt auf der Strecke!
Erstellt am: 17 Juli, 2010 | Kommentieren
Am Montag zur Bürgersprechstunde erschien Herr Hinniger, Eltersprecher am Kamenzer Lessinggymnasium und berichtete über das Problem der Wahl der zweiten Fremdsprache am Lessinggymnasium. Ich konnte gar nicht glauben, dass die Wahl der zweiten Fremdsprache (Französisch oder Latein) von einem Losverfahren bestimmt werden soll. Doch schwarz auf weiß steht dies in den Elternbriefen, die die Eltern am Schuljahresende erhielten.
Ich halte diese Entscheidung seitens des Kultusministeriums für falsch und nicht zukunftsfähig. Sie schadet dem Ansehen der Lessingschule. Denn die Eltern haben sich bewußt für dieses Gymnasium entschieden, weil es bis dato u.a. eine gute und vielseitige Sprachausbildung gab. Die Wahl der zweiten Fremdsprache zwischen Französisch, Latein und Russisch muss deshalb erhalten bleiben!
Ein Losentscheid ist keine Wahlentscheidung! Ein Teil der Schüler wird gezwungen, eine Fremdsprache zu erlernen, die nicht in die Lebensplanung passt. Mit welchem Recht entscheidet dies das Kultusministerium?
Die Auswirkungen des Losentscheides sind verheerend. Ein Kind, das gezwungen wird eine Fremdsprache zu erlernen, ist wenig motiviert. Die betroffenen Eltern fühlen sich von der Schule im Stich gelassen und werden ihre Konsequenzen ziehen.
Deshalb plädiere ich für die Rücknahme des Losentscheides am 9. August 2010. 34 Schüler/innen haben sich für Französisch, 12 Schüler/innen für Latein und 50 Schüler/innen für Russisch entschieden, diesen Wünschen muss entsprochen werden!
Der Freistaat Sachsen ist gut beraten, wenn er junge Menschen für das Erlernen von Sprachen motiviert und nicht abschreckt!
Der Freistaat ist gut beraten, wenn er seine Ziele auch in die Tat umsetzt. Hier zur Erinnerung mal paar Auszüge aus Sachsen macht Schule: „Sachsen hat die wesentlichen Rahmenbedingungen für eine möglichst umfassende Sprachenförderung geschaffen. Nachbarsprachen spielen dabei eine besondere Rolle. … Die Entwicklung zu einer mehrsprachigen Schule wird auch zunehmend durch das Potential der zwei- und mehrsprachig aufwachsenden Schüler bestimmt.“
In diesem Sinne müssen wir uns stark machen. Die selbstbestimmte Wahl der zweiten Fremdsprache ist die Grundlage für eine gute Sprachausbildung an unseren Schulen.
Ihre Landtagsabgeordnete Marion Junge
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