Gesund leben in Kamenz – Kommunale Gesundheitsplanung geht uns alle an!
Erstellt am: 16 Januar, 2020 | Kommentieren
Vielen Dank an Michael Schiewack (rechts im Bild) für die Anregungen und Diskussion zum Thema „Gesundheitsversorgung Kamenz 2030“ am 13. Januar 2020 in der Linksfraktion.
Aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung sowie des zunehmenden Ärzte- und Pflegebedarf in den nächsten Jahren müssen wir uns gemeinsam Gedanken machen, wie wir die Gesundheitsversorgung in der Stadt Kamenz bis 2030 absichern können.
Der drohenden medizinischen Unterversorgung in Kamenz bis 2030, insbesondere mit Hausärzten (siehe Studie Uni-Klinikum Dresden 2018), müssen wir heute begegnen und gemeinsam zukunftsorientierte Lösungen finden.
Kommunale Gesundheitsplanung ist Pflichtaufgabe. Als Stadträte sollten wir den Prozess der langfristigen Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in Kamenz mit den Gesundheitsakteuren und der Stadtverwaltung aktiv gestalten.
So wurde z.B. 2013 ein Gesundheitsforum in der Stadt Babenhausen gegründet. Das Gesundheitsforum besteht aus Ärzten, Apotheker, Vertreter von Sport- und Sozialvereinen, von Pflege- und Altersheimen und ortsansässige Firmen. Aufgabe des Gesundheitsforums ist es, den Aufbau und die langfristige Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in Babenhausen zu begleiten und die wohnortnahe ärztliche Versorgung der Einwohner/innen sicherzustellen.
„Bis zum Jahr 2030 fehlen bundesweit statistisch betrachtet etwa die Hälfte der Hausärzte für eine eins-zu-eins Nachbesetzung. In Zahlen ausgedrückt fehlen allein heute bereits rund 10.000 Allgmeinmediziner/-innen. Das Land benötigt andere Versorgungsstrukturen: Die Einzelpraxis gilt zunehmend als Auslaufmodell. Die Zeiten des Hausarztes als Einzelkämpfer auf dem Lande sind größtenteils passé. Die Gründung von Mehrbehandler-Praxen, welche ein Angestellt-Sein von Jungärzten ermöglichen nehmen rasant zu. Die Transformation der ambulant-ärztlichen Versorgung zeichnet sich bereits ab.“ (Dostal & Partner – Lösungen zur Bewältigung des Ärztemangels)
2015 hat das Versorgungsstärkungsgesetz Landkreisen und Gemeinden die Möglichkeit eingeräumt, MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) in kommunaler Trägerschaft zu errichten. Sie sollen patientenorientierte Versorgung aus einer Hand ermöglichen.
Die Kommunen haben die Möglichkeit, selber aktiv zu werden und die medizinische Versorgung durch MVZ langfristig abzusichern. Jüngere Ärzte, Therapeuten, medizinisches Personal wollen nicht mehr das hohe Investitionsrisiko für die eigene Praxis eingehen. Sie suchen nach Alternativen als angestellte Ärzte. Sollten wir als Stadt Kamenz diese Möglichkeit eines kommunalen MVZ entwickeln, um die medizinische Versorgung in der Region Kamenz langfristig abzusichern?
Wir bleiben am Thema dran!
DIE LINKE. Kamenz
Schlagwörter: DIE LINKE.Kamenz > Gesundheitspolitik > Kommunalpolitik > Stadtrat
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