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Poliklinik und Schwester Agnes: Zukunftsprojekte?

Erstellt am: 14 November, 2016 | Kommentieren

Unter dem Motto „Zukunft der Regionen“ ist die Linksfraktion in diesem Jahr durchs Land getourt.

Die Abgeordneten haben mit der Bevölkerung auch über Gesundheitspolitik gesprochen. Immer wieder beklagen die Menschen im Landkreis Bautzen der Ärztemangel und die fehlende medizinische Infrastruktur auf dem flachen Land.

Nach einem Bericht der Amtsärztin des Landkreises Bautzen gibt es bereits in sieben von 56 Gemeinden keine Hausärzte. In Hoyerswerda fehlen neun Hausärzte, in Kamenz drei und in Bautzen einer.

Die Facharztversorgung für den Landkreis ist zwar gesichert, aber sehr zeitaufwändig für Patienten, weil nicht in jeder größeren Stadt ein Facharzt jeder Richtung sitzt.

Das alles wird für unsere immer älter werdende Bevölkerung zunehmend zum Problem, aber auch für Familien mit Kindern und pflegebedürftigen Personen. Der ausgedünnte öffentliche Nahverkehr spielt bei der Erreichbarkeit medizinischer Einrichtungen ebenfalls eine große negative Rolle.

Was kann getan werden? Ein wichtiger Schritt, den auch die Linksfraktion unterstützt, ist die Einrichtung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Bisher gibt es im Landkreis fünf MVZ mit den verschiedensten Fachärzten, die von den Kliniken betreut werden bzw. in den Kliniken angestellt sind. Früher nannte man das im Osten Polikliniken. Entscheidend ist aber nicht der Name, sondern dass es diese Einrichtungen gibt.

Auf jeden Fall ist diese Form der Zusammenarbeit ausbaufähig. Dazu muss die Landespolitik schneller bürokratische Hürden abbauen und Zulassungen von Ärzten besser unterstützen. Damit wären wir bei einer zweiten Forderung der Linksfraktion. Es braucht für Jungärzte in unserem Land bessere Anreize und Unterstützung zur Ansiedlung im ländlichen Raum. Das sollte doch bei unseren reichen Krankenkassen kein Problem sein!

Einen dritten Lösungsvorschlag haben wir als LINKE bereits vor vielen Jahren gemacht. Er sollte unbedingt neu durchdacht werden. Zu DDR-Zeiten gab es 5.500 Gemeindeschwestern im ländlichen Raum. Schon 2006 hat die damalige Linksfraktion im Landtag beantragt, Geld zur Verfügung zu stellen, um solch eine Grundversorgung im medizinischen Bereich einrichten zu können. Sie würde Ärzte entlasten, Patienten müssten nicht stundenlang in Bus und Bahn unterwegs sein.

Wir werden diese Vorschläge weiter qualifizieren und immer wieder Druck auf die Regierung ausüben. Wir bleiben dran. Versprochen!

Ihre Landtagsabgeordnete Marion Junge

Artikel veröffentlicht in der Bürgerzeitung „Links im Landtag“; Herbstausgabe 2016 Landkreis Bautzen 

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